ist ein Ortsteil von Kallich (Kalek) in Tschechien.
Das Dorf liegt auf einer leichten Anhöhe Steinberg, 750 Meter über NN. 18 km von Komotau (Chomutov) entfernt grenzt es direkt an Natschung (Na?etín). Jind?ichova Ves hat keine Ortsmitte. Zentrum ist die Umgebung um die Kapelle an der Grenze zu Na?etín mit einem Forsthaus, einer Gastwirtschaft und einem Kaufladen. Heinrichsdorf gehörte ab 1887 zur Gemeinde Natschun.
Heinrichsdorf gehört zu den jüngsten Orten der Umgebung. Gegründet wurde es 1775 durch den Grafen Heinrich von Rottenhan als Siedlung für Waldarbeiter und Köhler. Den ursprünglichen Namen Heinrichsdorf erhielt sie vom Gründer, einem bedeutenden Unternehmer seiner Zeit. Die ersten Siedler waren nach Überlieferunegen meist die Zweitgeborenen der Landwirte aus Märzdorf und Neudorf. Die Köhler kamen aus Hessen. Zwölf Jahre nach der Gründung standen hier schon 26 Häuser; 1846 hatte das Dorf 431 Einwohner. Es waren jetzt Holzarbeiter, Steinbrucharbeiter und Nagelschmiede. Fast jedes zweite Haus hatte eine Werkstatt, in der Nägel vor allem für die Eisenbahn und Schifffahrt hergestellt werden. Eingeführt wurde dieses Gewerbe von Anton Heeg, der nach seinen Wanderjahren im Ausland 1870 eine selbst entwickelte Maschine zu Nagelherstellung baute. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Produktion meist eingestellt, weil die Nadelfabriken in der Umgebung die handwerkliche Fertigung unrentabel machten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Ort Lazarette erbaut. Im Restaurant Kosch wurden tschechische Ärzte und Kaufleute arretiert, die mit jüdischen Frauen verheiratet waren und als Zwangsarbeiter im Wald beschäftigt.
Heinrichsdorf gehörte zur Pfarrei Kallich (Kalek). 1892 wurde die kleine Kapelle erbaut. Seit 1960 gehört der Ort auch politisch zu Kalek.
Das Dorf war von riesigen Wäldern umgeben und nur zu Natschung hin offen. Die Gemeinde bestand aus einem Areal von 1236 ha Wald, dessen Besitzer die Fürsten Hohenlohe-Langenburg der Domäne Rothenhaus waren. Durch Heinrichsdorf floß der Mühlbach, der Steinbach und es gab den Mannteich. Die Wasserversorgng war durch den Goldbrunnen gesichert. Das Dorf bestand aus zwei parallel verlaufenden Häuserreihen, Ober- und Niederheinrichsdorf.
Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Bevölkerung 1640 durch Plünderung, im siebenjährigen Krieg und beim Rückzug Napoleons und der russischen Armee zu leiden.
An Vereinen gab es seit 1869 in Heinrichsdorf den Arbeiter Krankenunterstützungs- und Beerdigungsverein, 1897 Schullehrerverein H+N, 1908 Arbeiterturnverein „Vorwärts“, 1909 Spar und Darlehenskassenverein, 2 Musikkapellen, die Organisation der Land und Forstarbeiter N+H, 1918 Bund der Deutschen in Böhmen N+H, 1923 Arbeiter Radfahrverein „All Frei“, 1923 Sozialistische Jugend „Die Falken“, 1924 Viehversicherungsverein, 1926 Arbeitersamariterkolonne N+H, 1931 Freiwillige Feuerwehr.
Im Jahre 1900 bestand Heinrichsdorf aus 52 Häusern mit 583 Einwohnern. Im Jahre 1939 waren es nur noch 67 HÄuser und ca. 280 Einwohner, infolge der Abwanderung in die Städte wegen der Arbeitslosigkeit. Die Bevölkerung war überwiegend deutsch und katholisch. Man ging nach Kallich in die Kirche und nach Natschung in die Schule. Die ärztliche Versorgung oblag bis zum 1. Weltkrieg den Ärzten in Kallich, danach dem Sanitätsdistrikt Platten. Die Post wurde aus Natschung zugestellt.
Im 1. Weltkrieg waren 27 Tote und im 2. Weltkrieg 40 Tote zu beklagen. Alfons Richter wurde im Juli 1945 von Partisanen erschossen. Franz Reichmann ermordeten die Tschechen in Brünn. Im August 1946 erfolgte der erste Abtransport der deutschen Bevölkerung aus Heinrichsdorf die letzten Deutschen wurden am 8.10.1948 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. 5 Landsleute blieben zurück. 22 Häuser wurden nach dem Kriege zerstört.
1991 hatte der Ort noch 17 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 20 Häusern, in denen 44 Menschen lebten.
Heinrichsdorf heute:
Die Urgroßmutter von A. Richter, Maria Brünnler, ist am 02.09.1839 in Heinrichsdorf Nr. 23 geboren.
Quelle: Wikipedia und www.komotau.de