Kienhaid – Nacetín I

ist ein ehemaliger Ort im Okres Chomutov, dessen Fluren heute zu Kallich (Kalek) gehören.

Die genaue Entstehung von Kienhaid ist nicht bekannt. Es wird da Jahr 1709 genannt. Es gab aber zu dieser Zeit schon zehn schulpflichtige Kinder, die die Schule im sächsischen Kühnhaide besuchten. Später wurde in zwei Wohnungen Unterricht erteilt. Erst 1824 wurde ein Unterrichtszimmer eingerichtet. Seit dieser Zeit hatte Kienhaid einen ständigen Lehrer. Wann das Schulhaus erbaut wurde, ist nicht bekannt. Seit 1889 war Kienhaid, das sich am südwestlichen Hang des Lauschhochblickes befand, eine selbständige Gemeinde. Der erste Ortsvorsteher (Bürgermeister) war Anton Kaaden. Kienhaid gehörte zum Kirchspiel Kallich. Auf dem dortigen Friedhof fanden auch die Beerdigungen statt. Kienhaid war von drei Seiten von Wald umgeben, nur nach Kühnhaide in Sachsen war es offen. Straßen führten nach Natschung, Reizenhain, und sächsisch Kühnhaide. Die beiden Orte Kienhaid und Kühnhaide waren durch den Grenzbach, der Schwarzen Pockau getrennt.

Aus einer Familienchronik aus dem sächsischen Kühnhaide ist zu entnehmen, daß in Kienhaid – Rothenhauser Revier – bereits 1662 eine Kornmühle erbaut wurde und zu dieser Zeit schon mehrere Häuser existierten. Es waren die Häuser Nr. 1-7, Haus Nr. 6 – ein Gasthaus. Dieses gehörte der Herrschaft Rothenhaus. Spätere Besitzer waren dann Dentler aus Rothenhaus. Haus Nr. 6 war bis zur Vertreibung ein Gasthaus.

Der Boden war karg, die Feldwirtschaft brachte nur Kartoffeln, Hafer, Roggen und Rüben ein. Jedoch sorgte die Viehwirtschaft für Einkünfte. Fast jedes Haus hatte 1-2 Kühe, denn Milch, Butter und Quark zählten mit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Das Feld bestellten meistens die Frauen. die Männer gingen ihrer Arbeit nach, sofern sie nicht arbeitslos waren. Die meisten waren Waldarbeiter, denn Industrie gabe es auf dem kargen Erzgebirgskamm keine.

Das Dorf hatte 1939 211 deutsche Einwohner, die nach dem Krieg vertrieben wurden. Das Dorf wurde nicht mehr besiedelt. Bis auf das ehemalige Forsthaus wurden im Jahre 1947 alle Häuser wegen ihrer Grenznähe zerstört.

Kienhaid heute: