Der Dreißigjährige Krieg

Kaiser Ferdinand war das Haupt der Gegenreformation der Katholiken. 1618 kam es zum Zweiten Prager Fenstersturz. Anlaß war die Verletzung des Majestätsbriefes in Klostergrab und Braunau. Am 13. Mai 1618 warfen die Protestanten auf der Prager Burg die Statthalter des Kaisers, Martinic und Slawara, aus dem Fenster der Burg in den Burggraben. Dieser böhmische Aufstand entwickelte sich allmählich zum Dreißigjährigen Krieg zwischen der katholischen Liga und der evangelischen Union. Im Jahre 1619 kam es in Böhmen zur Ausrufung eines Wahlreiches. Die Stände wählten Friedrich, Kurfürst von der Pfalz, zum König.

Am 8. November 1620 kam es zur Schlacht am Weißen Berg. Gegner waren die protestantischen Stände und das katholische Lager. Die Schlacht war kurz. Friedrich floh aus Prag. 1621 kam es unter Fürst Karl von Liechtenstein zu einem Blutgericht gegen die Aufständischen. 27 Aufrührer, Tschechen und Deutsche wurden auf dem Altstädter Ring hingerichtet. Ihre Güter und die ihrer Anhänger wurden eingezogen. Die evangelischen Pfarrer und rund 150.000 Protestanten mußten das Land verlassen.

Der bekannteste Feldherr des Dreißigjährigen Krieges war Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland und Mecklenburg. Bei der erwähnten Konfiszierung erwarb er große Güter, u.a. das Herzogtum Friedland. 1630 wurde er als Kommandiernder entlassen, aber 1632 wieder berufen. Als Verräter wurde Wallenstein danach vom Kaiser abgesetzt und am 25. Feber 1634 in Eger ermordet.

Den Oberbefehl übernahm fortan Ferdinand III., König von Böhmen und Kaiser. Der Westfälische Friede von 1648 beendete den Krieg, der auf Böhmen verheerende Auswirkung hatte. Ganze Landstriche waren entvölkert. Auch die Pest hatte viele dahin gerafft. Sinnlose Zerstörungswut hatte zahlreiche Werke der Kunst vernichtet.


Quellen:

1. Mürling, Helmut: „Die Geschichte der Sudetendeutschen“: URL: http://www.sudeten-bayreuth.de/Oberfranken/geschichte_des_sudetenlandes.htm [Stand: 08.07.2012]

2. Hemmerle, Rudolf: „Sudetenland. Wegweiser durch ein unvergessenes Land“: Augsbgurg: Bechtermünz Verlag 1999: S.